Aktuelles


Presse Gießener Allgemeine Zeitung  30 Jan. 2024

 



Wasser ist nicht nur  zum Waschen da.

Heimatverein  präsentiert  „Kleindenkmal Wasserschieber“  am Heimatmuseum

Bilder und Text Klaus Waldschmidt

Viele werden sich fragen, warum macht der Heimatverein um so einen alten Wasserschieber so einen Aufwand? Wir haben diesen Schieber bewusst außen aufgestellt, damit ihn jeder sehen kann. Er soll dazu beitragen, das wir unser Wasser schätzen lernen. Wenn wir in den Medien immer wieder hören und sehen, dass Millionen von Menschen auf der Erde kein sauberes Trinkwasser haben, dann sollten wir dankbar sein über den Wasserkomfort in unserer Gemeinde, sagte der Heimatvereinsvorsitzende Helmut Failing, während der Vorstellung des Kleindenkmals „Wasserschieber aus 1906“ am Rodheimer Heimatmuseum.  In einem alten Schlager heißt es „Wasser ist zum Waschen da fallerie und fallera. Es musste richtigerweise heißen: „Wasser ist nicht nur zum Waschen da“. Ein Mensch kann mehrere Tage ohne Nahrung überleben, aber nicht ohne Wasser. Die Weltraumforscher suchen schon lange auf unseren Planen nach Wasser. Nur wo Wasser ist, kann es Leben geben.

Biebertals Bürgermeisterin Patricia Ortmann dankte dem Heimatverein für ein weiteres „Stück Heimatgeschichte“ das sein Platz  am Heimatmuseum gefunden habe. Ihr Dank dem Team des Heimatvereins, das sich um die Herrichtung des Wasserschiebers und seiner Restaurierung gekümmerte hatte. „Alles was im Überfluss vorhanden ist, wird als selbstverständlich wahrgenommen. So ist es auch in Rodheim. Ich mit meinen 85 Jahren kann mich nicht erinnern, dass es einen ernsthaften Wassermangel in Rodheim und Bieber gab“, erläuterte Helmut Failing.

Joch zum Tragen von zwei Wassereimern

1906 ließ die Rodheimer Gemeinde eine zentrale Wasserversorgung bauen. Man fasste damals im „Maiborn“ dem Tal links der Grube Königsberg, eine Quelle  und baute im Launscheid unweit des Rodheimer Waldsportplatzes eine Wasserkammer mit einem Fassungsvermögen vom 250m³. Die Wasserleitung kostete damals 117.000 Mark.  Vorläufer war eine Leitung aus dem Jahre 1858 mit der Quelle in der Langwiese, die drei Tröge in Rodheim speiste.

Einer war Ecke Kirchgasse/Vertzberger Straße, der andere an der Ecke Pfarrgasse/Kirchgasse  und in der Fellingshäuser Straße auf Deukers Hof am „Kreuz“. Im Museum können noch die Tonrohre dieser Leitung bewundert werden.  Diese Leitung hatte den großen Nachteil, dass sie keinen Speicher hatte. Als durch den Bauboom in den 1950er Jahren  der Wasserdruck und die Wassermenge in den höhergelegenen Ortsteilen , nicht mehr ausreichte erschloss man eine neue Quelle im „Roßgrund“ und baute im Launscheider Wald einen neuen 1.000 m³ fassenden Wasserhochbehälter. Später bohrte man oberhalb der Obermühle am „Rappool“ einen neuen 80 Meter tiefen Brunnen.

Hier bei uns hatten die meisten Häuser einen Brunnen auf dem Hof, in der Nachbarschaft oder in der Straße. Das Wasser musste früher mühsam von Hand gepumpt werden und dann meist in Eimern an die Verbrauchsstellen im Haus und im Stall transportiert werden. Damals kam meist ein Joch auf den Schultern zum Einsatz. Klaus Rüspeler demonstrierte den Transport mit Joch  und Wassereimer.

An der Restaurierung  des   „Kleidenkmal Wasserschieber“  waren Stefan Kümmel vom Bauhof, Markus Schmidt und Karl-Heinz Reeh beteiligt. Das Schild zum „Kleindenkmal“ schuf der Rodheimer Designer Markus Wisker. Den Text dazu konzipierte Karl-Heinz Reeh. Den Schilderrahmen schuf Wilfried Carle von der Seniorenwerkstatt.

Absperrschieber  vor dem Heimatmuseum

Infotafel zum Absperrschieber

 


Heimatmuseum

Die Ausstellung ist beendet

Letzter Ausstellungstag am 26.12.23, 15:00-17:00 Uhr

Die Sonderausstellung „Famose und kuriose Kinder- und Jugendbücher 1900-1980“ ist am Sonntag, 12. November von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Danach wird diese Sonderausstellung weihnachtlich – Eröffnung am Samstag, 18. November, 19.00 Uhr. „Bald ist Weihnachten“ – das Fest wie’s früher war, mit winterlichen, famosen und kuriosen Kinderbüchern, Puppenkochbüchern, Lichtern, Lametta und mehr. Die Ausstellung endet am zweiten Weihnachtsfeiertag. Geöffnet immer sonntags, 15.00 bis 17.00 Uhr und nach Vereinbarung.


Der Heimatverein Rodheim-Bieber e.V.  bedankt sich recht herzlich für die großzügige Spende bei der Sparkasse Wetzlar


Heimatkalender 2024

Heimatkalender 2024 „125 Jahre Biebertalbahn“

Erhältlich zum Preis von 12,-€ während der Öffnungszeiten im Heimatmuseum, in den Filialen der Sparkasse und der Volksbank in Rodheim sowie bei Helmut Failing, Grabenstraße 15, Tel. 9215


Hinweis

Pilzexkursion am Samstagnachmittag, den 23.Sept. 2023

Die beiden Pilzexperten Petra und Dr. Peter Mayser führen im Rodheimer Wald eine Pilzexkursion durch. Interessenten bitte bei Helmut Failing Tel. 06409 9215 anmelden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt


weiterer Hinweis

NOSTALGIE-FLOHMARKT

Am Sonntag, 24. September, von 14 bis 18 Uhr, findet am Heimatmuseum Rodheim-Bieber (teilgesperrte Kirchgasse) ein Nostalgie-Flohmarkt statt. Mitmachen kann jeder. Bücher, Geschirr, Spielzeug und schöner Trödel. Keine Neuware. Tische bitte selbst mitbringen. Aufbau ist ab 12 Uhr. Standgebühr von 10 Euro ist eine Spende für den Heimatverein. Voranmeldung ist notwendig: helmut.failing@t-online.de

Parallel ist auch am 24. September im Heimatmuseum die Sonderschau „Famose und kuriose Kinder- und Jugendbücher (1900-1980)“ zu sehen.


Aktuelle Sonderausstellung

„Iss doch wenigstens das Fleisch!“

KURIOSE UND FAMOSE KINDER- UND JUGENDBÜCHER 1900 bis 1980

Heidi, Bummi, Nesthäkchen, Käpt‘n Konny … Kinder suchen in Büchern nach Vorbildern und Held:innen, die sie prägen und begleiten und an die sie sich auch als Erwachsene noch gern erinnern. Kinder- und Jugendbücher sind Spiegel ihrer Zeit, auch mit Blick auf Berufswünsche, exotische Länder und lästige Pflichten. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl kurioser und famoser Beispiele und stellt Illustrator:innen vor.

Geplant ist nach den Sommerferien ein Nostalgie-Flohmarkt am Heimatmuseum (teilgesperrte Kirchgasse). Jeder kann mitmachen. Infos dazu in der Tagespresse.


Vor 100 Jahren wurde die Bieberlies-Lok Nr. 60 bei Henschel in Kassel gebaut.

Artikel vom Klaus Waldschmidt, 23.06.2023

Zwischen Herscheid und Plettenberg:

Die Lok 60 ist vor 100 Jahren bei Henschel in Kassel gebaut worden – Die Bieberlies schnaubt, faucht, spuckt Dampf, pfeift und bimmelt wie in alten Tagen – Sie fährt heute auf der Strecke des Märkischen Museums Eisenbahn-Verein in Plettenberg auf einer 2,4-km langen Strecke

Biebertal-Rodheim-Bieber ( ws ): Schon immer ging Faszination aus von einer Fahrt mit der Bieberlies, ob damals auf der Strecke der Biebertal-Bahn von Bieber nach Gießen oder in der Gegenwart  auf einer Teilstrecke zwischen Plettenberg und Herscheid zwischen den Bahnhöfen Hüinghausen und Köbbinghauser Hammer. Wer die Augen schließt, fühlt sich versetzt in alte Zeiten als die „Lies“ noch zwischen Bieber und Gießen – Endhaltepunkt Am Oswaldsgarten – verkehrte und kann am geistigen Auge die Stationen Bieber, „Dreihausen“ in Rodheim, den Rodheimer Bahnhof, Heuchelheimer Bahnhof und die Rodheimer Straße in Gießen vorüberziehen lassen. Viele Gießener nutzten die Bieberlies, um zur „Sommerfrische“ an den Fuß des Dünsberges oder im Winter zum Ski-Fahren vor den Toren Köngisbergs zu gelangen. – „Die Bieberlies schnaubt, faucht, spuckt Dampf, pfeift und bimmelt wie in alten Tagen“, erzählen Mitfahrer. Sie haben die 2,4-km lange Strecke mit großer Freude absolviert. Das „Biebertal-Bahn-Feeling“ muss einfach hautnah erlebt werden. Doch in diesem Jahr gibt es ein ganz besonderes Datum: „Die Lok 60, die in Plettenberg fährt, wurde vor 100 Jahren bei Henschel in Kassel hergestellt“, berichtet Hans Rink. Ihm gehört die Lok 60. Er hat sie dem Märkischen Museums-Eisenbahn-Verein in Plettenberg zur Verfügung gestellt. – Am 25. Juni 1923 wurde sie im Henschel-Werk in Kassel fertiggestellt. Doch ließ die Auslieferung auf sich warten. Dies war Inflationsbedingt. Und der hohen Inflationsrate der damaligen Zeit geschuldet. Die Firma Henschel behielt die Lok 60 im Werk, da eine Bezahlung mit einem „Schubkarren“ voll Papier keinen finanziellen Effekt und keine adäquate Einnahme für die Herstellerfirma gehabt hätte. Hans Rink berichtet als Eigentümer der Lok 60, dass die Auslieferung selbst erst 1924 erfolgte. „Denn mit der Reichsmark stand nun wieder „hartes Geld“ zur Verfügung, dass auch einen entsprechenden Gegenwert hatte. Daraufhin wurde die Lok nach Bieber gebracht und in Dienst gestellt“, so Rink weiter.– So dampft die Lok 60 heute noch in Plettenberg. Und jeder, der eine Fahrt mit einer „Nostalgie-Lok“ und „-Zug“ schätzt hat die Möglichkeit in Plettenberg zu fahren. Allerdings – so Rink – wird die Lok derweil überarbeitet und steht für Fahrten nicht zur Verfügung. – Dennoch stehen pro Fahrt – wenn die Lok 60 in Betrieb ist – 120 Plätze in den beiden Waggons mit Holzbänken und kleinen Gepäcknetzen und Freiluftplattform zur Verfügung. Wenn der Triebwagen angehängt wird, sind es 150. Das knapp einstündige Vergnügen ist groß. Alle Handlungen können mitverfolgt werden, zum Beispiel das Umhängen der Lok innerhalb von Köpppinghausen. Am unbeschrankten Bahnübergang steigt alles aus. Videokameras surren, Fotoapparate klicken…. um die Erinnerungen festzuhalten und für die „Nachwelt“ zu konservieren. – Die „Bieberlies“-Lokomotive Nummer 60 mit der Fabrikationsnummer 19979 von Henschel in Kassel war bis in die 50er Jahre hinein zwischen Gießen – Oswaldsgarten – und Bieber sowie zuletzt bis 1963 zwischen Abendstern und Bieber als Lokomotive der Erzzüge unterwegs. Dem Verein Märkische Museums-Eisenbahn ist es zu verdanken, dass die „Lies“ wieder unter Dampf steht. Die offizielle „Bieberleis“-Taufe fand seinerzeit am 27. Mai 1992 mit den Rettern (vor der Verschrottung) und Eigentümern Hans Rink und Lothar Mickel sowie Albert Osswald, dem ehemaligen Ministerpräsidenten von Hessen, am Vorabend des Feiertags Christi Himmelfahrt statt. Unzählige Gruppen aus dem heimischen Raum nutzten seitdem die Gelegenheit, das Biebertal-Bahn-Feeling direkt hautnah und live zu erleben. Auch der Dünsbergverein gab sich schon mit einer stattlichen Zahl von Mitgliedern ein Stelldichein bei der „Lies“ und fuhr mit ihr. – Viele erinnern sich auch noch daran, dass die „Bieberlies“ beim 100jährigen der Biebertalbahn 1998 beim großen Fest auf einem Tieflader auf dem Bürgerhausplatz vor der Biebertaler Gemeindeverwaltung in Rodheim Station machte und zahlreiche Bewunderer fand. – 1992 machte sie auf einer „Reparaturreise gen Osten“ Station vor dem alten Kinzenbacher Bahnhof. – Bleibt zu konstatieren, dass die Biebertal-Bahn, 1898 offiziell eröffnet, in diesem Jahr ihr 125jähriges Jubiläum feiern kann. Dafür wird der Heimatverein mit einer entsprechenden Würdigung mit einer kleinen „Fest-Veranstaltung“ aufwarten. Denn inzwischen gibt es ja einen „Erinnerungs-Areal“ an die Biebertalbahn und die „Lies“ mit dem Bieberlies-Museum im Eisenbahnwagen vor Hofgut Schmitte. – Mit der Eröffnung des Boutique-Hotel auf dem Hofgut Schmitte wird auch dieser kulturhistorisch bedeutende Ort eine Aufwertung durch eine große Zahl von Interessenten, die die Übernachtungsmöglichkeiten im Hotel nutzen, erfahren. Aktuelle Infos zur Lok 60 und den Fahrtmöglichkeiten gibt es es unter www.sauerlaender-kleinbahn.de.

Bis 1992 war der alte Lokschuppen das letzte größere Gebäude, das an die Biebertalbahn erinnerte. Es befand sich in Höhe der Einfahrt zur Waldmühle in Bieber. Foto: Klaus Waldschmidt
Die Bieberlies machte 1998 zum 100jährigen der Biebertalbahn in Rodheim vor der Biebertaler Gemeindeverwaltung auf einem Tieflader Station und fand viele Bewunderer. Foto: Klaus Waldschmidt

Die Bieberlies vor dem Bahnhof „Hüinghausen“ mit Dietmar Kunen als Lok-Führer.

Foto: Klaus Waldschmidt

Der Lok-60-Eigentümer Hans Rink (mit Kamera) während eines Besuches in Rodheim vor dem Bieberlies-Erinnerungs-Areal. Foto: Klaus Waldschmidt


Beendet !

Aktuelle Ausstellung „Historische Handarbeiten“ jeden Sonntag von 15:00 bis 17:00 Uhr

Historische Handarbeiten sind zur Zeit wieder in Trend. Dieser Tatsache stellt sich der Heimatverein in seiner neuen Ausstellung. Es werden hier typische alte Handarbeiten, wie Nähen, Stricken, Spinnen, Weben, Stricken, Klöppeln, Stopfen etc. gezeigt. Während der Eröffnung werden Vorführungen auf einer Strickmaschine und auch das Klöppeln gezeigt.

Bild Heimatverein


 

vergangene Jahre:

 

Beendet !

Sonderausstellung im Heimatmuseum:

„Liebe, Schutz und Segen

Tritt ein, bring Glück herein. Das Hufeisen über der Tür, gestrickte Haussegen und allerlei Abwehrzauber. Liebe und Glück anziehen, Unheil für Haus, Hof und Vieh abwehren – Aberglaube, vermischt mit tiefer christlicher Volksfrömmigkeit, führten zu einem gelebten Brauchtum mit Alltagsregeln, Ritualen und Bildern. Vieles ist vergessen, manches in neuem Gewand wieder aktuell.

Eine Ausstellung zwischen Nostalgie und Magie. Gefördert von der Hessischen Kulturstiftung, kuratiert von Dr. Jutta Failing (Projekt KUNST. BRAUCH.TUN.)

Geöffnet immer sonntags  von 15.00 bis 07.00 Uhr bis zum 27. Nov. 2022. Gruppenführungen nach Vereinbarung (Jutta Failing@glueckshaut.de- Tel 0173/3419345)


Beendet !

Dank an alle die uns hierzu Ausstellungsstücke geliehen oder überlassen haben.

Pressenotiz  Ausstellung „Wiegen  und Messen“

Verlängerung der Öffnungstage

Bedingt durch die Einschränkung der  Corona-Pandemie war der Besuch der lfd. Sonderausstellung „Wiegen und Messen“ doch bescheiden. Deshalb haben die Verantwortlichen des Heimatvereins  beschlossen noch drei Öffnungstage anzuhängen und zwar den 28. Juni und den 3. Und 70. Juli.  Jeweils von 15.00 bis 17.00 Uhr. Gerne organisieren wir kostenlos auch Sonderführungen für Gruppen. Bitte anmelden unter Tel-Nr. 06409 9215.

Bei den bisherigen Besucher fand die Ausstellung  großes Interesse. Viele waren der Auffassung, diese Ausstellung sollte man sich nicht entgehen lassen

 


 

Das Heimatmuseum

startet wieder mit der Eröffnung der Sonderausstellung „Wiegen und Messen“ am Sonntag den 27.03.22 um 17:00 Uhr

hier können Sie auch noch folgende Broschüren erwerben:

– Kostenlos, Heimatkalender 2022, eine kleine Spende würde uns freuen.

– Broschüre der letzten Sonderausstellung „Strukturwandel in Rodheim-Bieber“

– Broschüre „Jedes Ländchen hat sein Quäntchen“  der Sonderausstellung „Wiegen und Messen“

– Broschüre Zusammenfassung „Ehemalige Geschäfte“

– Sowie weitere Broschüren des Heimatvereins

 


 

Sonderausstellung

„Wiegen und Messen“

In der Vergangenheit haben die Forscher immer behauptet, die Homo sapiens, also unsere Vorfahren,  die  sich vor 40.000 Jahren von Afrika aus sich über die Welt verbreiteten, seien  die ersten gewesen, die zählen konnten, also die Voraussetzung hatten für das Wiegen und messen. Neuere Forschungen behaupten aber, dass man schon Zählleisten bei den Neandertalern, die vor mehr als 60.000 Jahren gelebt haben,  gefunden habe.

Nach dem Ende der letzten Steinzeit von 10.000 Jahren wurden aus den Jägern und Sammlern allmählich Ackerbauern und Viehzüchter, die Menschen wurden  sesshaft. Während der Mensch als Jäger nur in der Gruppe überleben konnte, wurde er  dann als Bauer selbstständig, es ging dann um mein und dein. Dafür waren Regeln für den Handel  notwendig, so z.B. auch das Wiegen und messen.

Diese Regeln haben sich über viele Jahrhunderte sehr unterschiedlich in vielen Ländern weiter entwickelt. Besonders in Deutschland mit seinen vielen Kleinstaaten vom frühen Mittelalter bis zum Beginn der Neuzeit war die Entwicklung sehr differenziert. Diese Entwicklung zeigt die Ausstellung auf fünf Tafeln lt. einer Broschüre von  Dr. Ulrich Brand unter dem Titel „Jedes Ländchen hat sein Quäntchen“. Erst Napoleon schuf Ende des 18. Jh.  das Dezimal- und das Metrische System. Das System ist auch vorwiegend die Grundlage der  ausgestellten Exponate. Auf Zeitmessgeräte wurde verzichtet. Die Ausstellung  versucht von den gebräuchlichsten Geräten und Messsystemen  in den letzten 100 Jahren Exponate zu zeigen.

Neben dem Wiegen und Messen machen wir in der Ausstellung noch auf zwei 75 jährige Jubiläen aufmerksam. Das sind einmal die Schulspeisung und zum anderen die Carepakete. Nach dem Hungerwinter 1946/47  litten insbesondere die Kinder in Deutschland Hunger. Die Nahrung für Nichtlandwirte war sehr knapp. Die Amerikaner spendeten die Lebensmittel, diese wurden in der Rodheimer Schule zubereitet und in der großen Pause an die Kinder in der Rodheimer und Bieberer Schule verteilt. Es bekam aber nicht jedes Kind die Schulspeisung. Es gab damals eine Drei-Klassengesellschaft Einmal die Selbstversorger, die Teilselbstversorger und die Normalbürger. Nur Kinder der Normalbürger, dies waren vorwiegend Heimatvertriebene hatten Anspruch auf Schulspeisung.

Im Nov. 1945 wurde von 22 US Wohlfahrtsverbänden die private Hilfsorganisation CARE gegründet, um  Hilfsaktionen für Europa zu koordinieren. Zu nächst schickten nur amerikanische Familien  ihren Verwandten in Deutschland und Europa sogenannte CARE-Pakete, später wurden viele bedürftige Deutsche mit CARE-Paketen versorgt. Die Recherche des Heimatvereins  ergab, dass in Rodheim-Bieber eigentlich nur Einwohner von ihren amerikanischen Verwandten CARE-Pakete erhalten haben. Zu den beiden Ausstellungstafeln über die CARE-Pakete und die Schulspeisung hat Karl-Heinz Reeh recherchiert und die Tafeln gestaltet.

Die Ausstellung ist bis 19. Juni 2022  immer sonntags von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Gerne organisieren war auch Sonderführungen für Gruppen etc. Interessenten bitte bei Helmut Failing Tel. 6409 9215 melden.

Die Idee für die Ausstellung „Wiegen und Messen“  hatte  Klaus Schmidt. Die Gestaltung hatte schwerpunktmäßig Karl-Heinz Reeh  übernommen, er hat auch die Tafeln gestaltet. Weiter waren in die Gestaltung involviert Klaus Rüspeler, Klaus Schmidt, Karl Ruppert und Helmut Failing.  Herzlichen Dank gilt nicht nur den genannten Helfern sondern auch den vielen Heimatfreunden, die uns Exponate zur Verfügung stellten.

Vielen Dank an Karl-Heinz Reeh.

Hier noch ein Hinweis auf die Broschüre der letzten Ausstellung „Strukturwandel in Rodheim-Bieber“ diese liegt jetzt in zwei Ausführungen vor. In Schwarz-Weiß für 8,50€,  in Farbe für 16,-€. Auch die Broschüre „Jedes Ländchen hat sein Quäntchen“ ist für 4,- € erhältlich.

Foto: Heimatverein


12.09.21 Der Heimatverein Rodheim-Bieber präsentiert den Kalender 2022 mit faszinierenden Drohnenaufnahmen von Manfred Wahl unter dem Motto „Biebertal von oben“

Biebertal-Rodheim-Bieber ( kw ): Mehr als gelungen ist der neue Kalender für 2022 des Heimatvereins Rodheim-Bieber mit faszinierenden Drohnenaufnahmen von Manfred Wahl unter dem Motto „Biebertal von oben“. Der Vorsitzende des Heimatvereins Rodheim-Bieber, Helmut Failing, stellte den neuen Kalender jetzt im Heimatmuseum der Öffentlichkeit vor. Er dankte Manfred Wahl von den Fotofreunden Krofdorf-Gleiberg für die ausdruckstarken Bilder, die die vielfältige Landschaft und die örtlichen Strukturen der einzelnen Ortsteile vollends zur Geltung bringen. Passend zu den einzelnen Jahreszeiten sind die Motive für Frühling, Sommer, Herbst und Winter ausgewählt worden. Dank galt auch Horst Seidel, der die Bildaufbereitung besorgte. Er gehört ebenfalls zu den Fotofreunden Krofdorf-Gleiberg. – Die Idee zum neuen Kalender hatte der Vorstand des Heimatvereins. – Bürgermeisterin Patricia Ortmann freute sich über den neuen Jahreskalender, der am Ende auch gleich noch vier Postkarten zum Ausschneiden enthält, um Freunden und Bekannten einen Gruß aus der „alten Heimat“ zu senden. Sie dankte dem Heimatverein für ein „Stück gute Werbung für Biebertal“, darunter auch die touristische Attraktion des Keltengehöftes am Fuße des Dünsberges. Im Museum konnten die Besucher dann insgesamt 100 Drohnenaufnahmen von Biebertal auf Großbildschirm bewundern, und somit die Schönheit und Diversität der eigenen Kommune hautnah miterleben. –  Der Kalender 2022 kann für 12 Euro während der Öffnungszeiten bei der Sparkasse Wetzlar in Rodheim, der Volksbank Heuchelheim in Rodheim sowie sonntags während der Öffnungszeiten des Heimatmuseums von 15 bis 17 Uhr und bei Helmut Failing, Tel. 06409 9215, erworben werden. Mit der neuen Kalenderpräsentation ist es dem Heimatverein Rodheim-Bieber wiederum gelungen, ein besonderes „Kalender-Exponat“ auf den heimischen Markt zu bringen.

Foto: Vor dem Rodheimer Heimatmuseum präsentieren Vorsitzender Helmut Failing, Bürgermeisterin Patricia Ortmann, Horst Seidel und „Drohnen-Fotograf“ Manfred Wahl (beide Fotofreunde Krofdorf-Gleiberg) (v.l.) den neuen Kalender „Biebertal von oben“. Foto: Klaus Waldschmidt


Heimatkalender 2022 ist fertig

Der Heimatkalender  des Heimatvereins Rodheim-Bieber wird während der Öffnung des Heimatmuseums am Sonntag, den 12. Sept. um 15.00 Uhr vorgestellt. In diesem Jahr trägt er den Titel „Biebertal von oben“.

Die Bilder wurden von über 100 Drohnenaufnahmen des  Manfred Wahl von den Fotofreunden Krofdorf-Gleibberg von allen Biebertaler Ortsteilen sowie von Hof Haina, Hof Schmitte, Keltentor etc. ausgewählt. Diese über 100  Drohnenaufnahmen werden den Besuchern während der Vorstellung am Großbildschirm im Museum gezeigt. Der Kalender ist schon zum Preis von 12,-€/Stück bei der Vorstellung zu erwerben.

Tag des offenen Denkmals am 12. Sept.2021

Am diesjährigen Tag des offenen Denkmal am 12. Sept. 2021 ist der Bieberlies-Wagen an der Hof Schmitte für Besucher von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.


04.07.21 Heimatverein Rodheim-Bieber:

„Meisterstück“ mit immenser filigraner Dimension – Der über 90 jährige Heuchelheimer Schreinermeister Bruno Henkelmann, Günther Fischer und Manfred Kinzenbach präsentierten am „Tage der Industriekultur“ ihren Bieberlies-Zug samt Lok 60 „en miniature“ im Museum des Bieberlies-Wagons – Heimatvereinsvorsitzender: Eine nicht zu überbietende Meisterleistung und große Bereicherung

Biebertal-Rodheim-Bieber ( ws ). Dass der Heimatverein Rodheim-Bieber immer für innovative Überraschungen und kulturhistorische Raritäten und ausgefallene Aktionen gut ist, ist bekannt. Doch die Präsentation des „Meisterstücks“ mit immenser filigraner Dimension am „Tage der Industriekultur“ im kleinen Biebertal-Bahn-Museum im Bieberlies-Wagon nahe Hofgut Schmitte, setzte einen neuen Meilenstein in der Vereinshistorie: Der über 90 jährige Heuchelheimer Schreinermeister Bruno Henkelmann, Günther Fischer (von Modellbau-Fischer in Kinzenbach) und der Biebertaler Manfred Kinzenbach präsentieren ihren Bieberlies-Zug samt Lok 60 „en miniature“ im Wagons auf dem Teilstück der legendären Bahnlinie Bieber-Gießen unweit des früheren Rodheimer Bahnhofs. Dafür gab es große Wertschätzung und Anerkennung der Besucher. Der Heimatvereinsvorsitzender Helmut Failing konstatierte: „Eine nicht zu überbietende Meisterleistung und große Bereicherung für das Bieberlies-Museum.“ – Da hatten sich die drei richtigen Bastler mit großem Kreativpotential zusammengefunden: Manfred Kinzenbach, gelernter Feinmechaniker, früher beschäftigt bei der renommierten Firma Leitz in Wetzlar fertigte die „Lok 60“ der Bieberlies, überwiegend aus Messing-Teilen. Er strich sie nach Angaben des Betreibers der Lok 60 (Eigentümer Hans Rink, Karben), des Sauerländischen Museumseisenbahnvereins in Plettenberg in grünlicher Farbe an. Die Lok ist im Maßstab von ca. 1:22,5 entstanden. Manfred Kinzenbach hat ein Jahr an der Lok gewerkelt und gebastelt. Günther Fischer von Modellbau-Fischer, ein alter Minoxianer und gelernter Feinmechaniker, besorgte die Geräusche für die Lok, sorgte für die Elektronik des Dampfgenerators und installierte den Zylinderdampf. Damit kommt nicht nur Dampf aus dem Lok-Schornstein, sondern auch aus den Zylindern. – Doch viel Beachtung und Anerkennung verdient auch das Engagement des über 90 jährigen Heuchelheimer Schreinermeisters Bruno Henkelmann. Er schuf einen Gepäckwagen und zwei Personenwagen des Biebertal-Bahn-Zuges. Die Dächer des Wagens wurden über Schablonen gewölbt, auch die Seitenteile der Wagen. Die Aufschrift „Biebertal-Bahn“, die Wagenkupplungen aus Eisen und Messing sowie die Puffer kreierte Manfred Kinzenbach. Bruno Henkelmann arbeitete die einzelnen Teile aus Fournier-Holz. – Derweil misst die Lok 60 30 Centimeter an Länge, der Packwagen ca. 30 und die beiden Personenwagen jeweils 50 Centimeter. Aufgebracht wurde der „Bieberlies-Zug“ auf eine Modellspur-Breite 1. Schreinermeister Bruno Henkelmann investierte über 200 Stunden für das „Meisterwerk“, Günther Fischer war rund drei Tage damit beschäftigt, die Installationen zu realisieren. – Neben dem bereits zum 100 jährigen der Biebertal-Bahn kreierten großen Bieberlies-Modell“, das seinen Platz im Foyer des Rodheimer Bürgerhaus gefunden hat, ist nun der ebenfalls Maßstabsgerechte „Bieberlies-Zug“ ein weiteres Kleinod, das die Herzen der Bieberlies-Freunde höher schlagen und die Bieberlies-Historie in den Herzen der Menschen weiterleben lässt. – Vorsitzender Helmut Failing dankte den drei kreativen Tüftlern für ihr besonderes Engagement für einen weiteren visuellen Blickfang, der an die Erztransport- und Personentransport-Geschichte der Kleinbahn Bieber-Gießen erinnert. Er zeigte sich mit dem Interesse am „Kleinen Museum der Biebertalbahn“ zufrieden.

Text: Klaus Waldschmidt


Foto: Im „Minimuseum“ im Biebertal-Bahn-Wagon bei Hofgut Schmitte in Rodheim präsentierten v.l. Manfred Kinzenbach, Günther Fischer und der über 90 jährige Heuchelheimer Schreinermeister Bruno Henkelmann den von ihnen kreierten „Bieberlies-Zug“ samt Lok 60 im Maßstab von ca. 1:22,5. Foto: Klaus Waldschmidt

Foto: Die Lok 60 im Profil von vorne. Foto: Klaus Waldschmidt

Foto: Der Zug der Bieberlies mit Packwagen und zwei Pesonenwagen. Foto: Klaus Waldschmidt

Foto: Die Lok – ganz nah. Foto: Klaus Waldschmidt


Tage der Mittelhessischen Industriekulturtage

Im Rahmen der Kulturtage ist der Biebertalbahnwagen mit seinem Minimuseum am Samstag, den 3. Juli von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

 


Auch aktiv im Lockdown (26.01.2021)

Um den Heimatverein Rodheim-Bieber zukunftsfähig zu machen, treibt der Vorstand die Digitalisierung im Heimatmuseum in Rodheim weiter voran. Bereits in 2019 hatte der Heimatverein einen 65 -Zoll-Bildschirm als Ersatz für  die bestehende Leinwand installiert. Ende 2020 wurde ein DIN-A-0 Plotter, ein Laptop mit der Archivsoftware „Primus“ sowie ein DIN-A-3 Drucker angeschafft und in Betrieb genommen. Mit dem Plotter können jetzt die Tafeln  für Ausstellungen in der Größe 100 x 70 cm, die bisher mühevoll aus DIN-A-4 Blättern „zusammengebastelt wurden“, in einem gedruckt werden. Diese über 5.000 € teure Investition wurde von der Volksbank Heuchelheim und der „Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt“ gefördert. Aus Sicherheitsgründen wird die Hardware privat aufbewahrt. Die bisher nur teilweise analoge Erfassung der Museumsbestände soll jetzt mit der  Archiv-Software „Primus“ im Laufe dieses und des nächsten Jahres erfolgen. Hier bittet der Heimatverein um Mithilfe von insbesondere jungen Heimat-und Museumsfreunden. Für dieses Jahr ist noch ein W-LAN Anschluss im Museum geplant.

(von li.) Klaus Rüspeler, Karl-Heinz Reeh mit dem Laptop, davor der Plotter

Im Hintergrund der Hochschrank für die Trachten & Textilien

 

Die Aktivtäten des Heimatvereins litten 2020 unter der Corona-Pandemie. Die erste Sonderausstellung „Malerei von Kornelia Wack-Wattenbach & Bernd Goecke“ musste einige Wochen Corona bedingt unterbrochen werden.

Bei der folgenden Kirmesausstellung im Sommer gab es keine Probleme. Dagegen musste die sehr informative Ausstellung „Strukturwandel in Rodheim-Bieber“ kurz nach der Eröffnung am 4. Oktober abgebrochen werden. „Sobald die Museen wieder öffnen dürfen wird diese Ausstellung fortgesetzt. Glücklicherweise konnte der Eisenbahnwagen den der Heimatverein aus der  Schweiz erworben hat, am 15. Mai auf das zurückgebaute Gleis vor der Hof Schmitte gesetzt werden. Nach der Restaurierung und Einrichtung als Minimuseum der Biebertalbahn konnte es am Tag des offenen Denkmals   der Öffentlichkeit vorgestellt werden“, so Heimatvereinsvorsitzender Helmut Failing. Die Busfahrt   zur „Bieberlies“ nach Plettenberg konnte noch am 16. August  stattfinden. Andere Aktivitäten, wie die Übungsstunden der Wollspinngruppe, die Wanderung, das Adventskranzbinden, die Feier zum 25. Jubiläum des Heimatvereins am 30. Oktober sowie die „Lange Nacht“  mussten Pandemie bedingt abgesagt werden. Die Jahreshauptversammlung konnte gerade noch vor dem ersten Lockdown im März stattfinden. Die Aktivisten des Heimatvereins  waren aber nicht untätig und haben sich  intensiv um den Ausbau des Heimatmuseums gekümmert.  Nach dem Tode der  Textilfachfrau  des Vereins, Inge Thies, 2019 musste der Heimatverein einen neuen Standort für die zahlreichen Trachten und historischen Textilien finden, die bisher bei  Inge Thies privat gelagert waren. Schreinermeister Bruno Henkelmann aus Heuchelheim hat dafür einen Hochschrank im Museum gebaut.  Ein weiterer Lagerort konnte außerhalb des Museums gefunden werden. Zurzeit sind Mitglieder vom Verein damit beschäftigt, diese Textilien zu archivieren, katalogisieren und fachgerecht zu lagern.  – Der Vorstand des Heimatmuseums hofft, am internationalen Museumstag (16. Mai) und am Tag des offenen Denkmals am 12. September  das „Minimuseum im Biebertalbahn-Wagen“ für die Bieberliesfreunde öffnen zu können.

Text: und Foto: Klaus Waldschmidt

 


Kalender 2021 von Ulrike Haus mit dem Titel „Kulturschätze“

Text: Klaus Waldschmidt

Während der offiziellen Präsentation des neuen Personenwagens am 9. Sep.2020 auf dem Bieberlies-Erinnerungsareal als Industriedenkmal stellte der Vorsitzende des Heimatvereins Rodheim-Bieber, Helmut Failing, den  Kalender von Ulrike Haus mit dem Titel „Kulturschätze 2021“ vor. Ulrike Haus hat mit ihren siebten Heimatkalender erneut einen besonderen Kalender gestaltet. Die Komplettierung des Bieberlies-Erinnerungsareals bei Hof Schmitte am Ortsrand von Rodheim lieferte die Initialzündung für diesen Themenkalender. Auf der Titelseite präsentiert sich gleich der frisch restaurierte Wagen mit der Aufschrift „Biebertalbahn“. Auf den Monatsblättern folgt darauf ein Reigen von Kulturdenkmälern im Bereich Rodheim-Bieber und Hof Haina, darunter die Dampflok 60 im Schnee,  weiter geht es mit Kulturschätzen – vom Schwarzen Hof über die Villa Gail mit Landschaftspark bis zur Schmitte, die das markante Gebäudeensemble am Weg zum Gleis mit Personenwagen bildet.  „Die Kulturschätze in Verbindung mit dem neuen attraktiven Anziehungspunkt bei Rodheim sollen zum Ausdruck bringen, dass auch das Bieberlies-Erinnerungsareal mit Ausstellung es verdient, in Zukunft ebenfalls zum offiziell anerkannten Kulturdenkmal zu werden, denn immer noch spielt in den Herzen der Biebertaler Bevölkerung die Blütezeit der  „Bieberlies“ und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Region eine wichtige Rolle“, so Ulrike Haus. Auf den Spuren kulturhistorischer Denkmäler hat das Biebertal Einiges zu bieten. Der Kalender 2021  kann für 12 Euro während der Öffnungszeiten bei der Sparkasse Wetzlar in Rodheim, der Volksbank  Heuchelheim in Rodheim sowie im Schreib- und Geschenkelädchen Altena in Rodheim Fellingshäuserstraße 4 erworben werden. Ulrike Haus dankt allen Motivgebern und Unterstützern des Kalenders.

 


Die Sonderausstellung (Nr. 62)  „Strukturwandel in Rodheim-Bieber“ wird nach Rücknahme der Einschränkungen fortgesetzt.

 

Sonderausstellung Strukturwandel in Rodheim-Bieber

Die am 4. Oktober im Heimatmuseum Rodheim-Bieber eröffnete Sonderausstellung „Strukturwandel in Rodheim-Bieber“ soll zeigen, wie sich unsere Lebensort, seine Strukturen und seine Umgebung über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren verändert haben. Da bei soll nicht gewertet werden im Sinne „früher war alles besser“.  Die Besucher sollen sich selbst ein Bild machen können, denn die Ausstellung stellt 20 älteren und möglichst identische moderne Fotoaufnahmen gegenüber. Vielleicht ist damit auch eine Art „Innehalten“ möglich: „wie sah unsere Heimat einmal aus, wo stehen wir heute und wo sollte es hingehen“ sagte Prof. Peter Mayser während der Eröffnung der Präsentation im Heimatmuseum.

 

Die Ausstellung wurde federführend von Prof. Mayser unter Mithilfe von Werner Altena, Helmut Failing, Manfred Henß, Günter Leicht, Petra mayser, Prof. Hans Ramge, Karl-Heinz Reeh, Klaus Schmidt, Markus Schmidt und Manfred Wahl gestaltet. Frau Bürgermeisterin Ortmann hob die aussagekräftige Gegenüberstellung  alter und neuer  Fotos hervor. Da Biebertal in die Dorfentwicklung aufgenommen ist, kann die Ausstellung auch hier mit einfließen. Es ist eine tolle Arbeit, die die Helfer hier geleistet haben. In den Bildern und Texten  ist sicher noch mancher ungehobener Schatz, den es zu finden und für die Gestaltung unserer Zukunft zu vertiefen gilt. Wir freuen uns auf die Anregungen und Diskussionsbeiträge  der Besucher  sagte Prof. Mayser. Die neue Ausstellung soll auch zum Nachdenken anregen und spricht auch den Klimawechsel an.

Neben den Vergleichsbildern gehören Themen, wie der zeitliche Verlauf der Besiedlung, die Veränderung der Fläche von Rodheim-Bieber. Alte Flurnamen als Hinweise für die Gestaltung  und Nutzung der Landschaft.  Die Ausarbeitung zeigt, dass die Gegend früher sehr wald-und wasserreich war und was regional alles, auch als Baumaterial (Leimenkaut, Kalkbruch) verfügbar war. Weiter ist die Veränderung der landwirtschaftlichen Infrastruktur (unter anderem Bodennutzung, Viehhaltung, Streuobstwiesen) mit Auswirkung auf die Artenvielfalt dargestellt.  Die Wetterdaten über mehr als ein Jahrhundert aus der Region sind enthalten.  Weiterhin touristische Konzepte, wie der „Luftkurort Rodheim-Bieber“ und das heimische  Skigebiet. Zudem ist vermutlich die erste Telefonanlage in Rodheim (Fabrikat Siemens & Halske) zu bewundern. Der Frage, warum sind manche alteingesessene Berufe  heute im Ort ausgestorben, wird nachgegangen. Eine Tafel über den Bergbau und die Landwirtschaft  sowie die Biebertalbahn (beide konzipiert von Dr. Rainer Haus und Ulrike Haus) ist enthalten. Dazu auch Interviews mit Revierleiterin Ulrike Henrich und Ortslandwirt Frank Willershäuser.

Die Ausstellung ist sonntags von 15.00 bis 17.00 Uhr und nach Vereinbarung ( 06409/9215) bis  voraussichtlich  Februar 2021 geöffnet.

 


Industriedenkmal Biebertalbahn

Waggon zur Erinnerung an die Biebertalbahn

auf dem Gleis vor der Hof Schmitte/Rodheim

Foto: Horst Seidel

Text: Klaus Waldschmidt

Der Heimatverein Rodheim-Bieber stellt am Tag des offenen Denkmals, am 13.9.2020 den Personenwagen  als „Minimuseum“ auf dem Bieberlies-Erinnerungs-Areal bei Hof Schmitte vor  – Bürgermeisterin Patricia Ortmann: „Ein Stück Heimatgeschichte zum Anfassen“– Dr. Jutta Failing und Peter Meilinger setzen Kurztheaterszene „Ein Besuch bei Emily von Fritsch“ in Szene – Drehorgelspieler Helmut Scharnagel bereichert Programm

                                               Foto: Klaus.Waldschmidt 

             Besuch bei Emily von Fritsch  Dr. Jutta Failing & Peter Meilinger

Mit der Kurztheaterszene „Ein Besuch bei Emily von Fritsch“  versetzten die Gießener Stadtführer Peter Meilinger als „Bieberlies-Schaffner“ und Dr. Jutta Failing als Gießener Ärztin Dr. Gloria van Tassel, die per Bieberlies Baronin Emily von Fritsch auf Hof Schmitte besuchen will, in das Jahr 1916. Auf der Eingangsplattform des Personenwagens entspann sich ein Zwiegespräch, das in vergangene Zeiten entführte. Baronin Emily war im Dorf beliebt, unterstützte vielfältig die Soldaten in den Reservelazaretten und arbeitete mit Dr. van Tassel im „Reserve-Lazarett II“ in Gießen. Der  für Emily mitgebrachte „Handkäse aus Heuchelheim“ wurde vom Schaffner beschlagnahmt und verzehrt… Der Schaffner schilderte seinen Traum von der Bieberlies in Plettenberg und vom baugleichen Wagen in der Schweiz auf dem Bieberlies-Areal…“ –

„Schon beim Rückbau des Gleises 2016 war klar, dass zur Vervollständigung des Bieberlies-Erinnerungs-Areals auch ein Wagen aufs Gleis gehört. Der Heimatverein Rodheim-Bieber hat fast vier Jahre  nach einem Wagen für das Biebertalbahn-Gleis gesucht und ist fündig geworden. Am 15. Mai waren der Heimatvereins sehr glücklich als der Personenwagen Baujahr 1905,  erworben von der  Furka-Dampfbahn aus der Schweiz, endlich auf dem Gleis stand.  Vereinsmitglieder und auch zahlreiche Bieberliesfreunde haben den Personenwagen renoviert und mit einem neuen Außenanstrich in moosgrün versehen. Im Innenraum des Wagens ist ein „Minimuseum der Biebertalbahn“ mit acht Infotafeln, auch einer Liste der Beschäftigten der Biebertalbahn, die noch Lücken aufweist, und einigen Exponaten, darunter die letzte Kohlenschaufel, entstanden. Das Minimuseum wird aber nur an besonderen Tagen, z.B. am Biebertaler Museumstag und auf Voranmeldung, geöffnet sein“, erläuterte der Vorsitzende des Heimatvereins Rodheim-Bieber, Helmut Failing, zu Beginn der Präsentation, zu der schon über 70 Bieberliesfreunde gekommen waren. Wegen der Vandalismusgefährdung bat er alle, ein Auge auf den Wagen zu haben.  Er bedauerte, das heute nur noch die Lok 60 der Biebertalbahn in Plettenberg beim Museumseisenbahnverein fährt und 1963 das Angebot der Kleinbahn an die Gemeinde und Stadt Gießen, eine Lok zu erwerben, nicht angenommen wurde. Helmut Failing dankte allen, die bei der Renovierung des Wagens halfen, darunter auch , Karl-Heinz Reeh, Bürgermeisterin Patricia Ortmann, Alt-Bürgermeister Thomas Bender und Hauptamtsleiter Ralph Peter sowie Reinhard Kreutzer von der Firma Gustav Wille für den Außenanstrich, dem 89jährigen Schreinermeister Bruno Henkelmann (Heuchelheim) und Markus Wisker für die Beschriftung des Wagens sowie Wolfgang Richter (Privates Eisenbahnmuseum Buseck) für Exponate.

Die  – Die Gesamtkosten werden etwa 33.000 Euro (davon 19.800 Euro Spenden) betragen. Geld von der Gemeinde floss nicht. Sie unterstützte mit Sachleistungen und des Bauhofes. Gekommen war auch Hans Rink, der Besitzer der Lok 60 in Plettenberg, der sie damals mit Lothar Mickel und Verkehrsminister Albert Oßwald rettete. Drehorgelspieler unterhielt zwischendurch die Besucher.

Grüße für den „Verein Furka-Bergstrecke am Rhonegletscher“ überbrachte  Joachim Ziegler (Verein Furka-Bergstrecke Sektion Rhein-Main) und lud zum Besuch der Dampfbahn ein. „Mit dem Bieberlies-Areal ist ein Glanzstück gelungen, ein Stück Heimatgeschichte zum Anfassen. Ein tolles Projekt wurde mit toller Leistung realisiert. Mein Dank gilt Helmut Failing und allen Helfern“, so Bürgermeisterin Patricia Ortmann. – Edgar Niebergall drehte für den Film „Gießen um 1907“ symbolisch am Wagen einige Szenen. Der Filmerlös wird dem Hospiz Gießen im Palliativ Pro Gießen zugutekommen. – Auch der zweite Auftritt von Dr. Jutta Failing und Peter Meilinger begeisterte die Zuschauer. Unter strengen Hygienebedingungen konnten die Besucher den Wagen  den ganzen Tag besichtigen.


25 Jahre Heimatverein Rodheim-Bieber

Text: Klaus Waldschmidt

25 Jahre Heimatverein Rodheim-Bieber: Ein historischer Rückblick – Einer der aktivsten Vereine Biebertals, der die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft konzeptionell vor Augen hat – Höhepunkte: 100 Jahre Bieberlies – 850 Jahre Rodheim-Bieber – Museumseinweihung – die jährliche „Lange Nacht“ – Bilanz: 62 Sonder-Ausstellungen – „Bieberlies-Erinnerungs-Areal als Industriedenkmal“ initiiert und realisiert – Jubiläumsfeier auf 2021 verschoben.

Der Heimatverein Rodheim-Bieber hat in einem Vierteljahrhundert seines Bestehens Meilensteine der örtlichen Dorfgeschichte gesetzt. Coronabedingt kann die für den 30. Oktober vorgesehene Jubiläumsfeier mit Ehrung der Gründer nicht stattfinden und wird auf 2021 verschoben. Bereits die Sonder-Präsentation „25 Jahre Heimatverein“ gab  mit einem Querschnitt Einblick in die zahleichen Veranstaltungen, Events, Veröffentlichungen und Aktivitäten des Vereins in zweieinhalb Jahrzehnten. Der Heimatverein Rodheim-Bieber ist einer der aktivsten Vereine Biebertals mit einem innovativen Gesamtkonzept, wegweisender, moderner Organisation und engagierten Mitgliedern, gepaart mit Ideenvielfalt für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. – Untrennbar mit dem Erfolg und der Vielfalt der Aktivitäten ist das engagierten Vorstandsteam und rührigen Mitgliedern unterstützt wird, verbunden. – Dem Vorstand des Heimatvereins gehören heute an: Vorsitzender Helmut Failing, 2. Vorsitzender Thorsten Cramer,  Schriftführer Klaus Rüspeler, Schatzmeisterin Tanja Kreiling, 2. Schatzmeisterin Carmen Thorn, Beisitzerin Ulrike Haus sowie die Arbeitskreisleiter/innen Dr. Jutta Failing (Denkmalpflege), Dr. Rainer Haus (Erzbergbau/Bieberlies), Karl Ruppert (Heimatvertriebene), Karl-Heinz Reeh (Dorf- und Familiengeschichte), Regina Reeh (Brauchtum), Prof. Peter Mayser (Strukturwandel) –  Der Verein wurde am 30. Oktober 1995 gegründet. Der Heimatverein ist Mitglied im Hessischen Museumsverband, den Verbundmuseen Mittelhessen, der Vereinsgemeinschaft Biebertal (als Mitorganisator der Biebertaler Weihnachtsmärkte) und der Vereinsgemeinschaft Bürgerhaus Bieber. Auf zahlreichen Gewerbeausstellungen hat sich der Verein präsentiert. – Stets wirkt der Verein nicht nur nach innen, sondern hat auch

Foto: Klaus Waldschmidt

Ferienspiele: Webkurs 2014

 

Foto: Klaus Waldschmidt

Adventskranz binden 2016

So wurde unter anderem Literatur zu den Themenkreisen „Gedenken und Erinnern“ (von Frank Reif) 1996, das Bieberbuch 1998 „Bieber – urkundlich ältester Ort Biebertals, der aber nie Gemeinde sein durfte“ (Frank Reif), das Rodheim-Buch „Rodheim im Biebertal“ (mehrere Autoren) 2008, das „Kochbuch von Karoline Maxeimer“ 2012, Die Bieberlies-DVD 2013 sowie historische Jahres-Kalender (Gestaltung Ulrike Haus) und sechs Broschüren (z.B. „Dreißigjähriger Krieg“, „Ehemalige Geschäfte in Rodheim-Bieber) publiziert. Hinzu kommt die jährliche Ausgabe der Vereinsnachrichten. – Dass dem Verein die Denkmäler am Herzen liegen, kommt in der Restaurierung des romanischen Taufbeckens, der sechs barocken Grabsteine auf dem Rodheimer Friedhof sowie die Erstellung von Texttafeln und die Restaurierung des Leschdenkmals am „Schwarzen Hof“ mit der Anfertigung eines Reblikats. Alles wurde aus Spenden des Heimatvereins finanziert. –  Nicht zu vergessen die Neugestaltung des Bieberer Kehlbachplatzes mit Lore und historischen Tafeln, geplant vom Heimatverein, finanziert von der Vereinsgemeinschaft Bürgerhaus Bieber sowie die Info-Tafeln zu Bieberlies bei Hof Schmitte und das Emily von Fritsch-Straßenschild.  – Letztes Projekt war das Bieberlies-Erinnerungs-Areal als Industriedenkmal“ (2016), das mit der Aufstellung und Einweihung eines Personenwagens als „Mini-Bieberlies-Museum“ in diesem Jahr vollendet wurde. – Seit 1996 wird an den Ferienspielen teilgenommen. Der erste „Biebertaler Museumstag“ fand 2016 statt. – Die erfolgreich agierende und 1996 gegründete Volkstanzgruppe musste 2010 leider wegen Nachwuchsmangel aufgegeben werden. – Das Highlight des Jahresprogramms, die „Lange Nacht“,  wurde bereits 20 Mal gefeiert. – Ebenfalls 1996  – ebenso wie 2006/2016 – fand die Gedenkfeier zur Ankunft der Heimatvertriebenen vor 60 Jahren mit Vorstellung der von Reinhold Kerl geschaffenen Gedenktafel statt. –

 

BIEBERLIES-FEST ORGANISIERT UND 850-JAHR-FEIER RODHEIM-BIEBER FEDERFÜHREND VORBEREITET – „BIEBERLIES-ERINNERUNGS-AREAL GESCHAFFEN: Herausragende Ereignisse der 25jährigen Geschichte des noch jungen Vereins waren die Organisation des zweitägigen Bieberliesfestes 1998 und die Federführende Mitarbeit an der 850-Jahr-Feier von Rodheim-Bieber im Jahre 2000. – Ein weiteres markantes Datum war die Einweihung des Museums in der Gießener Straße im Jahre 2001 mit dem Theaterstück „Zeitfenster“ und einem Straßenfest. Konzeptionell ist das Museum als „lebendiges Museum“ mit wechselnden Ausstellungen und Präsentationen zu Einzelthemen konzipiert und genießt großen Zuspruch. 2011 wurde auch das Backhaus im Museum übernommen, 2015 die Erzbergbauausstellung im Museumskeller eingerichtet. – Inzwischen fanden 62 Sonderausstellungen zu Themen wie „Kaisertreu, Kult und Kitsch um Wilhelm II“, „Siebenjähriger Krieg im Gleiberger Land“ oder „Der Gail’sche Park – gestern – heute – morgen“, „Partnerstädte Biebertals“, „Strukturwandel in Rodheim-Bieber“ sind Bestandteil des „lebendigen Museums“. Sie Finden seit 2002 statt. Erstmals wurde 2001 der Maibaum in der Bieberer Kehlbach aufgestellt und eine historische Kartoffelernte im Buschgrund durchgeführt. Seit 2003 wird das Osterwasser geholt. – Viel Beachtung fanden die Bieberer Geschichten – mitten im Dorf gespielt –  in 2003 mit „Ankunft der Amis 1945, Auswanderer im 19. Jahrhundert und „Bieberlies“. Auch die Rodheimer Geschichten (2004) mit „Dem Tod des Generals Eliot, Christianisierung Rodheims und Märkergeding“ waren gelungen. Die erste Homepage des Vereins wurde 2004 kreiert.  – Bereits seit 2006 wird zusammen mit der KSG Bieber der „Biebertaler Ostermarkt“ durchgeführt. – Gut 8.000 Euro erbrachte die mit der Gemeinde durchgeführte Spendenaktion zum Erwerb von Inventar von Hof Schmitte 2009. – Das Dorffest in Rodheim wurde 2011mitgestaltet. – Die neue Wollspinn-Gruppe – 2014 gegründet – ist sehr aktiv. –  Auch zahlreiche Vorträge, Fahrten und Führungen fanden in den zwei Jahrzehnten statt: vom Kulturweg in Rodheim über die „Stadtführung“ in Bieber, den Führungen im Steinbruch Drebes in Bieber bis hin zu Bildungsreisen ins Egerland, Fahrten nach Eibenstock, nach Plettenberg zur Bieberlies. – Auch die Vorträge wie „Auswanderer Adolf Schäfer“, 1000jährige Nachbarschaft zwischen Deutschen und Tschechen“, „Zwangsarbeiter“, „Heuchelheimer Ludwig“ oder „Park Hof Schmitte“ bereicherten die Jahresprogramme. – Der Heimatverein Rodheim-Bieber ist digital präsent mit seiner 2019 erneuerten Homepage www.heimatvereinrodheimbieber.de

Foto:Klaus Waldschmidt

Museumseröffnung  2001     „Zeitreise“

 


Pilgerfahrt zur Bieberlies nach Plettenberg

Am Sonntag, den 16 Aug. 2020 unternahm der Heimatverein Rodheim-Bieber mit der Fünfzigervereinigung 1938 Biebertal eine Tagesfahrt zur Bieberlies nach Plettenberg.  Vorsitzender Helmut Failing konnte 48 Teilnehmer  begrüßen, er sprach von einer Pilgerfahrt. Er meinte jeder Biebertaler sollte mindestens einmal im Leben nach Plettenberg pilgern und mit der Bieberlies fahren.  Er konnte auch den Besitzer der Bieberlies, den Herrn Hans Rink im Bus begrüßen. Hans Rink schilderde den Teilnehmern ausführlich wie er und sein Jugendfreund Lothar Mickel 1965 mit Unterstützung  von dem damaligen  hessischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Albert Oßwald aus Wieseck und der Bundeswehr die Lok Nr. 60 von der Kleinbahngesellschaft  erworben hat. Die Lok ist heute noch in seinem Besitz und erfreut nicht nur das ganze Sauerland mit ihren Museumsfahrten. Die Lok wurde damals auch den Gemeinden Rodheim-Bieber und Heuchelheim sowie der Stadt Gießen zum Schrottpreis von 2.300 DM angeboten. Man hatte aber kein Interesse, dies war wohl dem damaligen Zeitgeist, „alles Alte muss weg“ geschuldet.

Nach der Ankunft am Bahnhof in Hüingshausen  wurde zunächst das Frühstück am Bus eingenommen.  Danach hatten die Besucher unter der Führung von Hans Rink die Möglichkeit die großzügig eingerichtete Werkstatt zu besichtigen. Anschließend ging es dann mit der Bieberlies auf die rund 2,3 km lange  etwa 45 Minuten dauernde Fahrt auf der Museumstrecke.  Den Abschluss bildete danach die eineinhalbstündige Schifffahrt auf dem Biggesee. Leider konnte bedingt durch die Einhaltung der Abstandsregeln kein Gruppenfoto gemacht werden.  Glücklicherweise war auch  der Frankenbacher Videofilmer Artur Ruppert mit an Bord. Er hat fleißig gefilmt und wird den Teilnehmern bei passender Gelegenheit sein erstelltes Video präsentieren.

Alle Teilnehmer  hielten sich strikt an die Hygienevorschriften. Es war im Bus, während der Zugfahrt sowie bei der Schifffahrt auf dem Biggesee strenge Maskenpflicht. Im Zug hatte sogar jeder Teilnehmer einen abstandsicheren Sitzplatz zugeteilt bekommen.

 


Aktuelle Presseveröffentlichung zu unserem Eisenbahnwagen

von KLAUS WALDSCHMIDT

11.06.20

Heimatverein Rodheim-Bieber:

40 Besucher informierten sich über den neuen Personenwagen aus der Schweiz auf Bieberlieserinnerungs-Areal bei Hof Schmitte – Renovierungsarbeiten laufen – Erinnerungen an die legendäre Biebertal-Bahn wurden wach – Positive Resonanz auf „Vollendung des Areals“

Biebertal-Rodheim-Bieber ( ws ). Wer die Augen vor dem Personenwagen auf dem Bieberlies-Erinnerungs-Areal als Industriedenkmal bei Hof Schmitte schloss und den alten Verlauf der Bieberlies-Trasse visualisierte, konnte das Einfahren des Bieberlies-Personenzuges in den alten Bahnhof an der Gießener Straße mit dem „Bimmeln“, Pfeifen, Keuchen und Schnauben der „Lies“ und den quietschenden Bremsen gedanklich nachempfinden. Möglich gemacht hat es die „Vollendung“ des Erinnerungsareals mit den Wagen durch den Heimatverein Rodheim-Bieber, der drei Jahre nach einem passenden Wagen gesucht hatte. Zur Informationsveranstaltung des Heimvereins mit Besichtigung waren über 40 Bieberliesfreunde gekommen. „Ich bin als Bub mit meiner Mutter mit der „Bieberlies“ nach Gießen gefahren, das war ein besonderes Erlebnis und etwa drei Mal im Jahr. Leider leben nicht mehr viele über 80jährige, die noch mit der „Lies“ gefahren sind. Die Personenbeförderung wurde 1952 eingestellt“, erinnerte Heimatvereinsvorsitzender Helmut Failing. Franz Gareis lief mit Mitschülern von Fellingshausen nach Rodheim und fuhr viele Jahre mit der Bieberlies von Bieber oder Rodheim nach Gießen bis zum Oswaldsgarten, um das Realgymnasium zu besuchen. „Da wurde den Schaffnern auch schon mal ein Streich gespielt. Bei der „Lies“ konnte man sich nicht lange aufhalten, dann hatte man Ruß in den Augen“, merkte er an. – Schon in den letzten Wochen kamen zahlreiche Bieberliesfreunde, um den Wagen in Augenschein zu nehmen. Sie freuten sich, dass das Areal vor der Kulisse von Hof Schmitte nun vollständig ist und auch auf diese Weise die Erinnerung an die Kleinbahn in den Herzen der Menschen weiterlebt. Der Personenwagen hat die passende Ein-Meter-Spurweite. Der Personenwagen wurde von der Firma SIG 1905 gefertigt. 1960 wurden die Bleche erneuert und der Wagen erhielt  1995 einen neuen Anstrich. Der Wagen hat ein Gewicht von 8,05 Tonnen und eine Länge von  10 Metern. Der Achsabstand beträgt sechs Meter – Wolfgang Richter aus Buseck-Beuern, der mit seiner Frau einen „Privates Eisenbahnmuseum“ betreibt, hatte schon 2016 das Andreaskreuz und die Pfeiftafel an den Schienen beigestellt. „Ich werde in Absprache mit dem Heimatverein für die Ausgestaltung des Wagens leihweise passende Exponate zur Verfügung stellen“, so Richter. – Im Wagen selbst wird es eine Fotoausstellung zur „Bieberlies“ gegen und eine kleine Präsentation von „Bieberlies-Büchern“. „Der Innenraum steht dann für Gruppenbesichtigungen und bei Museumstagen offen und wird eine weitere touristische Attraktion in Biebertal sein“, kündigte Helmut Failing an.  Zurzeit laufen die Renovierungsarbeiten. Ein erster grüner Voranstrich des Wagens ist  durch Reinhard Kreutzer (Firma Wille Biebertal) erfolgt, auch das Dach hat einen Grundanstrich erhalten. Innen sind vom „Sanierungsteam“ Fußleisten erneuert und Löcher zu gespachtelt worden. – Zur „Bieberlies-Historie“: Mit der Eröffnung der Kleinbahn Gießen-Bieber – der Personenverkehr der Biebertalbahn wurde am 19. August 1898, der Erztransport am 20. Oktober 1898 aufgenommen – eröffneten sich auch für das Biebertal mit seinen Erzgruben und den Kalksteinbrüchen neue Dimensionen.  Die Biebertalbahn verfügte über drei Lokomotiven („Gießen“, „Abendstern“ und „Rodheim“) mit einer Leistung von rund 100 PS. – Interessant war die Kleinbahnverbindung auch für die Gießener Städter, die die Bahn dazu nutzten zur Erholung an den Fuße des Dünsbergs zu gelangen, zumal der Dünsbergverein 1899 gegründet und eine Raststätte auf Biebertals Hausberg  errichtet wurde. Die Biebertalbahn hat nach dem Bombardement von 6. Dezember 1944 täglich von und nach Bieber viele Fahrten ausgeführt und 10 Tage lang kostenlos über 1000 Ausgebombte befördert und wertvolle Hilfe geleistet. (siehe Dünsbergbuch, S. 372). – Die Personenbeförderung wurde 1952, da Busse zum Einsatz kamen, der Erztransport 1963 eingestellt.

Foto: Nach der Außenbesichtigung fand auch der Innenraum des neuen Personenwagens auf dem Bieberlies-Erinnerungs-Areal als Industriedenkmal großes Interesse. Foto Waldschmidt

Foto: Der Personenwagen hat einen ersten grünen Anstrich erhalten. Später wird das das olivegrüne Farbe, die dem Original entspricht, aufgetragen. Foto: Waldschmidt

 

Foto: Der Heimatverein Rodheim-Bieber hatte zu einer Info-Veranstaltung zum neuen Personenwagen und über die Bieberlies auf das Erinnerungsareal eingeladen. Foto: Waldschmidt

 


Eisenbahnwagen für Bieberlies-Industriedenkmal

Nach über dreijähriger intensiver Suche in Deutschland und im benachbarten Ausland, ist es gelungen einen passenden Personenwagen  für die Bieberliesgleise an der Hof Schmitte zu erwerben. Am 12. Mai 2020 ist der Transport eines gut erhaltenen Wagen aus der Schweiz geplant.   Nach dem Transport nach Biebertal erhält der Wagen einen olivgrünen Anstrich, wie die ehemalige Biebertalbahn. Da der Wagen keine Sitze mehr hat, besteht die Möglichkeit das Innere für eine Ausstellung zur Biebertalbahngeschichte herzurichten. Zu bestimmen Anlässen, wie  z.B. Tag des offenen Denkmals, könnte dann der Wagen für die Öffentlichkeit  zugänglich sein.

Gleisanlage des Industrie-Denkmals an der Hof Schmitte.

Foto: Klaus Waldschmidt

 

So soll dann der Wagen aussehen, der auf die Gleisanlage gestellt wird.

Foto: retuschiert Fotofreunde Krofdorf-Gleiberg Horst Seidel


15.05.2020 Wir haben ein weiteres Etappenziel erreicht, der Wagen steht jetzt auf den Gleis

hier ein paar Bilder (Foto: Helmut Failing) und ein Video (Verantwortlich: Ralf Peter)